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Schalke erklimmt die Tabellenspitze

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2. Bundesliga: Schalke erklimmt die Tabellenspitze
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Schalke 04 besiegt den 1. FC Heidenheim mit 3:0 (1:0) und klettert durch das 1:1 im Parallelspiel zwischen St. Pauli und Bremen vorübergehend an die Tabellenspitze.

Die Fans des FC Schalke 04 brüllten, so laut sie konnten, die Spieler fielen sich vor Freude in die Arme und das Tabellenbild sorgte bei allen Königsblauen für Begeisterung: Die Königsblauen besiegten den 1. FC Heidenheim durch eine der besten kämpferischen Leistungen in dieser Saison mit 3:0 (1:0) und kletterten durch das 1:1 im Parallelspiel zwischen St. Pauli und Bremen vorübergehend an die Tabellenspitze. Zum ersten Mal in dieser Saison stehen sie auf einem direkten Aufstiegsplatz. Die Rückkehr in die Bundesliga wird realistischer.

Schalkes Trainer Mike Büskens änderte zwar die Taktik nicht, aber das Personal. Für Marius Lode (Corona), Thomas Ouwejan (Wadenverletzung) und Florian Flick (Bank) rückten Henning Matriciani, Kerim Calhanoglu und der genesene Rodrigo Zalazar in die Startelf. Der formschwache Kapitän Danny Latza spielte erneut von Beginn an – diesmal auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld.

Schalke: Fraisl – Matriciani, Thiaw, Kaminski, Calhanoglu – Itakura, Latza (66. Flick) – Drexler (90. Idrizi), Bülter, Zalazar (81. Churlinov) – Terodde.

Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Theuerkauf (77. Siersleben) – Geipl (58. Föhrenbach) – Malone (46. Kühlwetter), Schöppner (46. Leipertz), Sessa (58. Schimmer), Mohr – Kleindienst.

Tore: 1:0 Drexler (35.), 2:0 Itakura (52.), 3:0 Terodde (90. +5)

Schiedsrichter: Siebert (Berlin)

Zuschauer: 57.126

Eine Woche lang hatten die Schalker versucht, den Gegner stark zu reden. Als „robust und unbequem“ hatte Sportdirektor Rouven Schröder die Heidenheimer bezeichnet. Büskens warnte per Interview auf dem Videowürfel vor dem Spiel. Warum die Königsblauen so viel Respekt vor dem Team von Trainer Frank Schmidt zeigten, war ab der ersten Sekunde zu sehen. Die Schalker waren zwar feldüberlegen, hatten in der ersten Hälfte stets zwischen 60 und 65 Prozent Ballbesitz. Die eingespielten Heidenheimer spielten zwar nicht besonders filigran, waren aber sehr zweikampf- und laufstark, nach einer Balleroberung schalteten sie schnell um. In den ersten 20 Minuten erarbeiteten sie sich drei Top-Chancen. In der neunten Minute war zweimal S04-Torwart Martin Fraisl gefordert, der einen Knaller von Jan Schöppner und dann auch den Nachschuss von Tim Kleindienst bravourös abwehrte. In der 17. Minute wagte Andreas Geipl einen Fernschuss aus 25 Metern Entfernung – der Ball strich nur Zentimeter am linken Torpfosten vorbei. Drei Minuten danach nahm Maurice Malone eine Flanke volley – doch der Ball flog in Fraisls Arme.

Schalke fiel zunächst sehr wenig ein. Die Königsblauen spielten auffällig flach gegen die physisch starke Heidenheimer Abwehr, bemühte sich darum, den Ball hinter die Abwehrkette zu spielen. Das misslang aber weitgehend. Oft spielten die Schalker den Ball zu Torwart Martin Fraisl zurück. Die Schalker Fans unter den 57.126 Zuschauern wurden aber nicht unruhig – die Warnungen von Büskens und Schröder hatten geholfen.


Nicht angedeutet hatte sich Schalkes Führungstor in der 35. Minute. Zum ersten Mal war ein Spielzug geglückt, wie ihn sich Büskens vorgestellt hatte. Nach einem doppelten Doppelpass zwischen Rodrigo Zalazar und Simon Terodde wurde Teroddes Flanke zur Ecke geblockt. Zalazars Flanke wurde zunächst abgewehrt, doch die folgende Flanke von Marius Bülter verlängert Heidenheims Verteidiger Oliver Hüsing unglücklich zu Dominick Drexler. Der überwand Torwart Kevin Müller mit einem Kopfball – 1:0, Riesenjubel in der Arena. Die Heidenheimer zeigten sich nicht geschockt, erarbeiteten sich bis zur Pause zwei Ecken und einen Freistoß am Strafraum. Gefährlich wurde es aber nicht. Nach 45 Minuten führte S04 in einem hart umkämpften Spitzenspiel mit 1:0.

Heidenheims Trainer Frank Schmidt war mit der ersten Hälfte unzufrieden, wechselte zur Pause zweimal aus. Doch die erste gefährliche Szene nach der Pause hatte Schalke – und direkt fiel das 2:0. Dominick Drexler führte lange den Ball am Fuß und passte ihn in den Lauf von Ko Itakura. Der Japaner dribbelte im Strafraum um zwei Heidenheimer herum, als hätte er Unterricht bei Messi genommen, und jagte den Ball ins lange Eck. Ein Wow-Tor! Itakura hätte per Fernschuss beinahe noch das dritte Tor folgen lassen (55.).

Schmidt tobte an der Seitenlinie, wechselte zwei weitere Spieler aus. Und Heidenheim kehrte ganz langsam ins Spiel zurück. Und jubelte in der 63. Minute, nachdem Christian Kühlwetter ins Tor getroffen hatte. Der Ball lag schon wieder auf dem Mittelpunkt, auf dem Videowürfel stand bereits „2:1“, als sich der Video-Assistent meldete. In der Entstehung des Treffers stand der Heidenheimer Stefan Schimmer hauchdünn im Abseits. Es blieb beim 2:0.

Erst jetzt ließ der Heidenheimer Widerstand nach, die S04-Fans wurden immer lauter. Sie feierten einen gewonnenen Zweikampf von Zalazar in der 71. Minute mit Ovationen. Auch das Zwischenergebnis in Hamburg sorgte für viele Emotionen. 1:1 hieß es zwischen St. Pauli und Bremen – die Tabellenführung?

Die Schalker verpassten die vorzeitige Entscheidung: In der 76. Minute stand Simon Terodde nach einem Querpass von Kerim Calhanoglu frei, schob den Ball in die Arme von Torwart Kevin Müller. Chancen wie diese lässt er selten ungenutzt. Auch Florian Flick scheiterte freistehend (86.). Die Heidenheimer blieben im Spiel und hatten noch einmal die Gelegenheit, zurückzukehren – doch Stefan Schimmer schoss knapp vorbei (79.). Erneut fehlten dem FCH auswärts Kaltschnäuzigkeit und das Quäntchen Glück.

Den Schalkern war’s egal: In der fünften Minute der Nachspielzeit erhöhte Simon Terodde mit seinem 22. Saisontor auf 3:0. Der Endstand – die Tabellenführung!

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